Auf dem Hobelwerk Areal direkt am Bahnhof Oberwinterthur ist ein neues Wohnquartier entstanden. Auf rund 15'000 Quadratmetern wurden 6 Häuser mit mehr als 160 Wohnungen, flexiblen Gewerberäumen und gemeinschaftlich genutzten Flächen realisiert. Topik entwickelte zusammen mit der Wohnbaugenossenschaft „mehr als wohnen“ dieses zukunftsweisende Leuchtturmprojekt.
2014 haben wir die strategische Planung für die Umnutzung des ehemaligen Kälin Areals übernommen. Es wurde ein Gestaltungsplan entwickelt, der das Areal in sieben Baufelder (A-G) unterteilt. Diese wurden in Etappen und von verschiedenen Architekten projektiert und realisiert.
Zusammen mit der Baugenossenschaft „mehr als wohnen“ konnten wir das angestrebte Ziel verwirklichen, ein ökologisch und sozial nachhaltiges Quartier zu realisieren. Es entstand ein vielfältiger Mix aus klassischen Wohnungen von 1 ½- bis 9 ½-Zimmer-Wohnungen, modernen gemeinschaftlichen Wohnformen sowie neuen experimentellen Wohnflächen (Cluster-Wohnungen, Micro-Co-Living).
Das Areal wird gemäss dem SIA Energieeffizienzpfad 2040 erstellt und orientiert sich an den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft.
Im Haus A reihen sich 1.5- bis 9.5-Zimmer-Wohnungen um einen üppig begrünten Innenhof. Die Wohnungen bieten mit kleinen Balkonen und Nischen in den Laubengängen unterschiedliche Aussenräume. Zwei Dachterrassen und eine Sauna sind Orte für Begegnungen. Sie stehen allen Bewohnenden des Areals offen. Zusatzzimmer machen das Wohnungsangebot flexibler: Vergrössert sich die Familie oder braucht es mehr Abstand, kann ein Zusatzzimmer ausserhalb der Wohnung angemietet werden.
Im Haus B hat es vor allem mittelgrosse Wohnungen für Familien oder kleine Wohngemeinschaften. Die hellen Wohnungen verfügen über grosszügige Loggien. Im Erdgeschoss befinden sich Waschküchen, Gästezimmer, Ateliers und Gewerberäume.
In den beiden ersten Geschossen liegen Gewerberäume, ein grosszügiger Waschsalon und ein Veloraum. Darüber folgen die drei Etagen des Micro-Co-Livings für insgesamt 36 Personen. Das sind Klein-Wohnungen für ein bis zwei Personen mit angegliederten, gemeinsam nutzbaren Räumen: Zwei Küchen und weitere Gemeinschaftsflächen. In den oberen Geschossen befinden sich 3.5- bis 5.5-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen werden über grosszügige Laubengänge erschlossen. Spektakulär war der Aufbau des Holzbaus an 4 Bautagen.
Die vier Meter hohen Wohnateliers im Erdgeschoss eignen sich unter anderem für Kulturschaffende. In den Räumen ist vieles möglich: Allein wohnen und arbeiten oder allein wohnen und mit anderen ein grosses Atelier teilen. In den drei Obergeschossen befinden sich sechs grosszügige Clusterwohnungen für Wohngemeinschaften. Sie können bei Bedarf auch zusammengelegt werden.
Der knapp 30 Meter hohe Wohnturm bietet 2.5- bis 6.5-Zimmer-Wohnungen mit grosszügigen Loggien. Bewohnende können nach Bedarf Zimmer zumieten (im gesamten Areal gibt es 8 Zusatzzimmer). Im Erdgeschoss befinden sich ein Gästezimmer und eine Gästewohnung, ein Allmendraum und die Mobilitätsstation mit mietbaren E-Bikes, Velos und Anhängern.
Ein lebendiges Siedlungsleben wird durch gemeinschaftlich nutzbare Allmendflächen und ein breites Angebot an Aktivitäten möglich. So wurde u.a. durch den Erhalt der Z-Halle (ein grosses, nur von Stützen getragenes Dach) die industrielle Identität der Siedlung bewahrt und zugleich ein gedeckter Platz für Märkte, Veranstaltungen und vieles mehr geschaffen.
Die alte Hobelwerkhalle von 1904 wurde für die neue Nutzung als Quartierzentrum instandgesetzt. Im Sinne einer Pioniernutzung wird die Halle nicht beheizt und die Eingriffe s klein als möglich gehalten. Der Boxeinbau bietet mit Toilettenanlagen und Teeküche eine Minimalinfrastruktur für interne Veranstaltungen an. Für die notwendigen neuen Bauteile wurden soweit als möglich wiederverwendete Materialien verwendet.
Kundschaft
Baugenossenschaft „mehr als wohnen“
Adresse
Hobelwerkweg, 8404 Winterthur
Produkt
Genossenschaftswohnungen, Gewerbe- und Dienstleistungsflächen
Grundstücksfläche
ca. 16‘000 m2
Zeitraum
2014 – 2023
Bauzeit
Architektur
pool Architekten, Zürich; Ramser Schmid Architekten, Zürich; Pascal Flammer Architekt, Zürich; baubüro in situ, Zürich; baumanagement-wild, Winterthur
Baumanagement
Landschaftsarchitektur
Studio Vulkan, Zürich
Bildquelle
Bildquellen
Visualisierungen: Nightnurse
Fotos Baustelle und Fertigstellung: Mathias Bader
Foto Altes Hobelwerk: Dario Vittani
Samuel Trümpy
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